27. Forum FH „Politisches Risiko Erkennen I Verstehen I Steuern in der Schwarzmeerregion“ und Buchvorstellung. Ein Rückblick.

Am 1.3.2017 lud das Kompetenzzentrum Schwarzmeerregion der Fachhochschule des BFI Wien zur Vorstellung des Buches „State Capture, Political Risks and International Business Cases from Black Sea Region Countries“ im Rahmen einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion ein.

Warum ein Buch zu „State Capture, Political Risks and International Business. Cases from Black Sea Region Countries“

Johannes Leitner und Hannes Meissner vom Kompetenzzentrum SMR stellten auf Basis zahlreicher Gespräche und Interviews mit internationalen Unternehmen fest, dass diese das ökonomische Umfeld und die sozioökonomischen Faktoren in der Schwarzmeerregion relativ gut einschätzen können. Jedoch schaffen es viele Firmen nicht, sich nachhaltig zu etablieren. Dabei sind die Problemlagen für die Manager oft nebulos und ungreifbar. Die Konsequenz daraus aber sehr wirksam, wie etwa bürokratischer Druck, oftmalige Steuerprüfungen, oder Verträge, deren Einhaltung juristisch nicht durchsetzbar ist.

„Unternehmen fehlen die Analysewerkzeuge, um das institutionelle Umfeld in den Märkten der Region verstehen zu können“, so die beiden Forscher, und ergänzen „somit kann das Unternehmen auch keine wirksamen Strategien formulieren“. Das Buch „State Capture, Political Risks and International Business. Cases from Black Sea Region Countries“ hilft ManagerInnen, die institutionellen Rahmenbedingungen dieser Märkte zu verstehen, um die Chancen der Region nutzen zu können.

Die Erfahrungen der TeilnehmerInnen der Podiumsdiskussion über Geschäftstätigkeiten in der Schwarzmeerregion

Christian Geinitz von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) moderierte die Podiumsdiskussion, an der neben Johannes Leitner und Hannes Meißner –den beiden Herausgebern des Buches-, Charlotte Thell, Östereichische Kontrollbank (OeKB), Otto Oberparleiter, Siemens AG Österreich und Thomas Moser, Gebrüder Weiss über die politischen Risiken der Schwarzmeerregion ihre Einblicke erläuterten.

Charlotte Thell erklärte die Angebote der OeKB zur Absicherung politischer Risiken von österreichischen Unternehmen in den Schwarzmeerländern vor. Frau Thell betont die Bedeutung der Forschungsergebnisse des Buches für die Weiterentwicklung der Risikokategorisierung der OeKB!

Seit 1994 ist Siemens in Moldau in der Gesundheitsbranche erfolgreich tätig, wobei Siemens auch auf die Instrumente der OeKB zurückgreift. Otto Oberparleiter berichtete von den Erfahrungen von Siemens in Moldau und hebt hervor, dass sie vom Soft-loan Angebot der OeKB sehr profitiert haben.

Gebrüder Weiss stieg mit einem Joint Venture in den georgischen Markt ein, mittlerweile ist das georgische Unternehmen im Eigentum von Gebrüder Weiss. Thomas Moser erklärte, dass Georgien für Gebrüder Weiss der Regional Hub für Armenien und Aserbaidschan ist. Seit einiger Zeit werden neben internationalen Unternehmen auch Klein- und Mittelunternehmen bedient. Seiner Erfahrung nach gelingt ein leichterer Einstieg durch persönliche Netzwerke. Jedoch ist für ihn die Frage der dauerhaften Absicherung immer noch offen, vor allem Elitenwechsel stellen immer eine Gefahr dar. Thomas Moser erwähnte auch, dass Gebrüder Weiss im Projekt „STRATOS“ mit dem Kompetenzzentrum Schwarzmeerregion zusammenarbeitet.

Get-together im Anschluss

Nach der Beantwortung von Fragen aus dem Publikum setzten die TeilnehmerInnen ihre Diskussionen in einer lockeren Atmosphäre fort.